Fischarten am Gardasee

Gardasee-Forelle, Carpione del Garda (Salmo carpione)
Die Carpione, wie die Italiener ihre Gardasee-Forelle nennen, soll vorzüglich schmecken. Allerdings ist bereits völlig überfischt. Außerdem setzen ihr die aus Nordamerika eingeführten Regenbogenforellen als Nahrungskonkurrenten zu. Die Gardasee-Forelle steht seit einiger Zeit auf der Roten Liste der von Aussterben bedrohten Fischarten. Ausgewachsene Gardaseeforellen werden bis zu 50cm groß und 1kg schwer. Ihre Körpergrundfärbung ist silbern mit einigen wenigen schwarzen Punkten auf dem Körper, also ähnlich unserer Seeforelle. Am Kopf fehlen diese Punkte fast völlig. Zur Fortpflanzungszeit zeigen die Männchen teilweise eine dunkle Marmorierung auf dem silberfarbenen Körpergrund. Die Gardaseeforellen leben hauptsächlich von Zooplankton, suchen aber auch am Gewässerboden nach Kleinkrebsen. Im Winter ziehen sie sich in Tiefen Wasserzonen unterhalb von 100m zurück. Ebenso laichen sie in großen Wassertiefen in der Nachbarschaft unterseeischer Quellen. Die Gardasee-Forellen können ein Lebensalter von maximal 5 Jahren erreichen.

Forellenbarsch, Persico trota (Micropterus salmoides)

forellenbarsch

Forellenbarsch (Graphik: Duane Raver, Public Domain), Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Micropterus_salmoides.jpg?uselang=de
Der Forellenbarsch hat seine ursprüngliche Heimat ist Nordamerika; er wurde jedoch schon Ende des 19.Jahrhunderts in vielen Tessiner und Oberitalienischen Seen ausgesetzt. Er ist ein naher Verwandter des Sonnenbarsches, der Anglern aus vielen Seen Deutschland bekannt sein dürfte. Mit mehr als 80cm Körperlänge wird der Forellenbarsch aber wesentlich größer. Ausgewachsene Exemplare haben eine leicht hochrückige, seitlich stark abgeflachte Gestalt Die Rückenpartie ist dunkel olivgrün gefärbt, die Flanken glänzen dagegen silbrig und die Bauch Partie ist weißlich mit einem silbrig rosafarbenen Schimmer. Auf den Flanken zieht sich eine dunkles, breites und deutlich gezacktes Längsband vom Hinterrand des Kiemendeckels bis zum Ansatz der Schwanzflosse hin. Während die Jungfische im Flachwasser leben, ziehen sich ältere Exemplare in tiefere, ruhige Gewässerteile und -buchten zurück, wo sie unter Wurzelwerk oder zwischen Steinen Schutz suchen. Sie laichen im Frühjahrsende, bzw. am Sommeranfang. Das Männchen legt dazu einen flache Nestmulde an, die einen Durchmesser von 1m einnehmen kann. Das Eigelege und die ausschlüpfende Brut werden von beiden Elterntieren betreut. Der Forellenbarsch ernährt sich vor allem von Wirbellosen, aber auch von Kaulquappen und Fröschen, sowie kleineren Fischen.

Finte, Cheppia (Alosa fallax lacustris)

finte

Finte Alosa fallax (Foto, allerdings nicht aus dem Gardasee: Hans Hillewaert, Creative Commons Attr.-Share Alike 3.0 Unported), Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Alosa_fallax.jpg

Die Finte ist ein naher Verwandter des Herings, zieht aber im Gegensatz zu diesen zur Fortpflanzung auch stromauf in die Flüsse. Daraus haben sich einige 2 stationäre Unterarten entwickelt, die nicht mehr wandern , sondern ganzjährig in Seen leben: Alosa fallax killarnensis kommt in den Seen Südwestirlands vor, Alosa fallax lacustris dagegen in den Seen Italiens, darunter auch im Gardasee, im Lago Maggiore, im Luganer und im Comer See. Der Maifisch, eng mit der Finte, kommt dagegen im Gardasee nicht vor, auch wenn man dies immer wieder Angaben zum Fischbestand des Garadsees lesen kann. Die Finte hat eien lang gestrecket, seitlich abgeflachte, heringsähnliche Körperform. Eiene Seitenlinie fehlt. Der Oberkiefer hat eien deutlcih sichtbare Kereb in der mitte. Der wseentllich längere Unterkiefer reicht bsi zum vorderen Augnrand. Das Maul ist oberständig. Die Rückenpartie ist bräunlich, Richtung Flanken grünlich-blau glänzend, die Bauchseite sind silbern mit einem Anflug von Gold gefärbt. Direkt oberhalb der Kiemenspalte ist ein großer schwarzer Fleck zusehen, schwanzwärts sidn 5 bis 6 etwas kleinere Flecken in einer bogenförmige Linie aufgereiht. Beim Maifisch ist dagegen der große schwarze Flecke deutlich abgesetzt vom Kiemendeckel und es folgen nur zwei weitere, etwas blassere Flecken. Die Finte wird mehr als 50cm lang und bsi zu 2kg schwer. Die Laichzeit fällt in den Frühsommer. Die Finte ernährt von Kleinkrebsen und anderen Wirbellosen.Im Gardasee bildet die Finte oft große Schwärme.

Koboldkärpfling (Gambusia affinis)

koboldkaerpfling

ein Weibchen (Public Domain), (Foto: NOZO, Creative Commons Attr.-Share Alike 3.0 Unported), Quellen: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mosquitofish.jpg
Die eigentliche Heimat des Koboldkärpfling sind die Binnengewässer rund um den Golf von Mexiko in Nordamerika. Er gehört zur Familie der Lebendgebärenden Zahnkarpfen (Poecilidae), deren Weibchen keine Eier legen, sondern fertig entwickelte Jungfische gebären. Gambusen wurden in vielen Seen Südeuropas ausgesetzt, um der Mückenplage und damit der Malaria Herr zu werden, so auch im Gardasee. Der Koboldkärpfling hält sich dort in großer Zahl vor allem in Ufernähe auf. Die Weibchen werden 9cm, die Männchen sogar nur 4cm groß Diese Fische sind daher für Sportangler bedeutungslos.

Süßwasser- oder Fluss-Schleimfisch (Salaria fluviatilis, früher Blennius fluviatilis)

schleimfisch

Süßwasserschleimfisch Salaria fluviatilis (Foto: Olivier Croissant, Creative Commons Attr.-Share Alike 3.0 Unported), Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Blennie_d%27eau_douce-Salaria_fluviatilis.JPG
Schleimfische der Familie Blenniidae sind in der Mehrzahl Meeresfische. Eine Ausnahme ist dieser Süßwasser-Schleimfisch, der im Mittelmeergebiet in die Flüsse vordringt und in einigen Seen sogar stationäre, reine Süßwasserpopulationen bildet, so auch im Gardasee. Man findet diese Fische vor allem im südlichen, flacheren Teil des Sees. Sie sind überhaupt nicht scheu und halten sich in 1m Wassertiefe, auch in unmittelbarer Nähe der Badegäste auf. Dieser Schleimfisch wird rund 15cm groß und hat einen lang gestreckten, seitlich abgeflachten Körper. Junge Schleimfische leben gesellig, später werden sie zu Revier bildenden Einzelgängern. Typisch für Schleimfische ist die steil abfallende Kopfvorderseite mit den weit nach oben verschobenen Augen – typisch für einem am Gewässergrund lebenden Bodenfisch. Die Rückenpartie ist dunkel graubraun, die Flanken etwas heller und die Bauchseite weißlich-grau gefärbt. Die Flanken sind dunkelgrau marmoriert. Den ganzen Körper, aber besonders den Kopf überziehen zahlreiche kleine, dunkle Punkte. Typisch für Schleimfische ist die sehr lange Rückenflosse, die vom Kopf bis zur Schwanzflosse reicht. Der Süßwasserschleimfisch ernährt sich von am Gewässerboden lebenden Kleinkrebsen und Insektenlarven.